Nachhaltigkeit – auch beim Wandern Blog#32

Gut geht, wer ohne Spuren geht.“ (Laozi, chinesischer Philosoph, 6. Jh.v.. Chr.)

Wir brauchen eine intakte Natur! 

Die Voraussetzung für unsere körperliche, geistige und seelische Gesundheit ist eine „gesunde“ Natur, die nicht nur sauberes Wasser und reine Luft, sondern auch Raum für Erholung und Bewegung bietet. Damit Menschen von den gesundheitsfördernden Wirkungen der Natur profitieren können, braucht es das Wissen und das Bewusstsein um den Wert der Natur. Deshalb ist es unsere gemeinsame Verantwortung, wertvolle Ökosysteme auch für zukünftige Generationen zu erhalten.

Das Thema Nachhaltigkeit beim Reisen ist derzeit in den Medien sehr präsent. Auch die Angebote werden immer zahlreicher und vielseitiger. Dabei fragen wir uns: umweltfreundlich reisen – geht das tatsächlich? Kann man als Individualreisender, als Wanderer,  seine Reisen nachhaltig und ökologisch korrekt gestalten?

Natürlich steht diese Frage ganz am Anfang der Überlegungen. Was bedeutet der Begriff, gerade weil er so aktuell ist? Für uns ist es wichtig, dass auch zukünftige Generationen die Welt so erleben können, wie wir dies heutzutage tun. Sowohl im Alltag, als auch auf einer Reise gibt es unterschiedliche Aspekte, die man dabei beachten kann – und keine Angst: Diese sind nicht besonders schwierig, sondern können leicht beachtet werden. Los geht es bei der Reiseplanung. Denn es fängt schon bei der Wahl deines Reiseziels an. Natürlich ist ein regionales Urlaubsziel nachhaltiger .Weiter geht es mit der Frage, was alles in dein Reisegepäck gehört. Eine auffüllbare Trinkflasche und eine wiederbefüllbare Jausenbox  sind zwei kleine, aber unverzichtbare Dinge, um den weltweiten Plastikmüll zu reduzieren.

In der Natur ist zurückgelassener Müll ein großes Problem. Gerade Plastikmüll an entlegenen Wegen wird dort ewig liegen bleiben und nicht verrotten. Deshalb kann man gar nicht häufig genug an das Bewusstsein jedes Einzelnen appellieren:

Abbauzeiten von Müll in der Natur:      

  • Kaugummi: 5 Jahre
  • Taschentuch: 1-5 Jahre
  • Bananenschale: 1-3 Jahre
  • Plastiksack: 120 Jahre
  • Alu-Dose: 400-600 Jahre
  • Babywindel: 500-800 Jahre
  • Plastikflasche: 500-1000 Jahre
  • Glasflasche (ganz): 4.000- 50.000 Jahr

        Gefahren, die vom Müll ausgehen

  • Zigarettenfilter zersetzen sich nach wenigen Jahren. Das Problem sind hier aber die giftigen Inhaltsstoffe, die nach dem Rauchen zurückbleiben. Teer, hochgiftiges Nikotin und Schwefelrückstände verunreinigen Böden und Grundwasser. Schon eine einzige Kippe kann  40 bis 60 Liter sauberes Wasser verunreinigen.
    Glasscherben und Metalldosen bergen die Gefahr von Verletzungen für Menschen, Weide- und Wildtiere, entweder beim Draufsteigen oder Gehen oder durch Verschlucken von Teilen. Glasscherben können durch den Lupeneffekt bei Sonneneinstrahlung Brände verursachen.

         Verhaltensgrundsatz beim Wandern                                         

Nimm bitte alles wieder mit nach Hause was du mitgenommen hast!

Der erste und wohl auch wichtigste Punkt in dieser Liste heißt:  hinterlasse keine Spur! Dabei ist es egal, ob wir in der Natur wandern, mit dem Rad fahren, paddeln oder einfach nur einen Spaziergang machen. Sobald wir durch die Haustür das Haus verlassen, sollten wir auf unser Verhalten achten. Das fängt bei ganz offensichtlichen Dingen an und kann ganz einfach weiter gedacht werden:

  • Keinen Müll hinterlassen.                              
  • Auf den markierten Wegen bleiben und sich ruhig verhalten. Lausche der Natur und genieße die Ruhe und den Vogelgesang. Es ist für Wanderer kaum möglich, genau zu wissen, welche Tierart gerade wo brütet oder balzt.
  • Beim Campen nicht die Vegetation zerstören. Insbesondere dort, wo sich die Natur nicht so schnell selbst heilt.
  • Das große Geschäft nach Möglichkeit verbuddeln und das Klopapier mitnehmen oder besser erst gar kein Klopapier verwenden.
  • Keine wilden Tiere füttern.
  • Jeden Platz so verlassen, als sei man NIE dort gewesen.
  •  Aber man muss gar nicht bis nach Nepal schauen, um diese Auswirkungen zu entdecken. Ich brauche nur am Straßenrand vor unserem Dorf zu schauen, um zu erkennen, dass wir Menschen ein Problem damit haben, unseren Müll vernünftig zu entsorgen. Dass dieser Trend immer stärkere Auswirkungen auf die Tierwelt hat und sich schließlich auch in unserem Essen Dinge  wiederfinden, die uns schwer schaden, ist wissenschaftlich längst nachgewiesen.
  • In lokalen Geschäften und bei Abhof-Läden einkaufen. Durch den Kauf wird die lokale Wirtschaft angekurbelt und lange Transporte der Lebensmittel sind nicht erforderlich.Unter dem Gesichtspunkt einer regionalen und erlebnisorientierten Freizeitbeschäftigung ist Wandern wahrscheinlich die nachhaltigste Möglichkeit, ein ressourcenschonendes Naturerlebnis zu ermöglichen. Innerhalb vieler Diskussionen über Nachhaltigkeit wird auch die Entschleunigung vom Alltag thematisiert. Die eigene Geschwindigkeit in einer natürlichen Umgebung bewusst zu erleben, schafft Gelassenheit und Entspannung. Deshalb nimm dir genug Zeit auf deinen Wanderungen und genieße ganz Bewusst deine Umgebung.

Unsere Region ist einzigartig und soll es auch bleiben. Zeige bitte auch du Verantwortung und unterstütze mit deinem Verhalten dieses wichtige Ziel!

Bis bald!

Deine Ingrid

Fotos (bis auf zwei) Ingrid Kleber

Mehr über die Autorin erfährst Du hier: Ingrid Kleber
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