Pfarrkirche Groß Reinprechts

Großreinprechts 1
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Großreinprechts
Besonderheiten

Am Rande der Hochfläche nordwestlich über dem Tale der Großen Krems in 710 m Seehöhe liegt die Pfarrkirche Großreinprechts. Die Anlage ist romanisch aus der Zeit von 1100–1200. Das Patrozinium „St. Veit“ deutet auf dieses hohe Alter der Pfarre hin. Urkundlich lesen wir 1327 den ersten Seelsorger, Herrn Symon, den Pfarrer von Reinprechts. Über der halbkreisförmigen Apsis, der heutigen Sakristei, ist der massive Turm im Achteck aufgebaut. Der schalenartige Taufstein aus dieser Zeit diente als Weihwasserbehälter. In der zweiten Bauperiode um 1400 wurde die edelgotische Marienkapelle als Seitenkapelle angebaut. Im Böhmischen Kriege haben Kirche und Karner viel gelitten. Die Kirche wurde 1664 notdürftig wiederhergerichtet. Erst 1694 kam es zu dem barocken Umbau des Ganzen in der bis heute gebliebene Gestalt. Alle Fenster der Kirche und Kapelle wurden einheitlich in halbrundem Abschluss mit Stein eingefasst, die westliche Giebelfront zeigt zwei runde Bodenluken. Auch die Türen erhielten steinerne Stöcke in Rechteckform. Der Turm trägt ein Pyramiden-Schindeldach. Seine Schallfenster sind unförmig groß ausgebrochen. Der Hochaltar mit einem Wandaufbau hat über einem hohen Sockel seitlich Säulen mit Kompositkapitellen mit den Statuen Peter und Paul und mittig unter einem von Engeln getragenen Baldachin eine kleine Figurengruppe Krönung Mariens vom mit Steinvoluten eingefassten Tabernakel hierher übertragen. Im kartuschenförmigen Auszug des Hochaltars ist das Auge Gottes. So sehen wir an der Pfarrkirche von Großreinprechts Bauteile aus den drei großen Bauperioden (romanisch, edelgotisch und barock) glücklich vereinigt, was das freundliche Gotteshaus schon in dieser Hinsicht den interessantesten Kirchen der Heimat einreiht.