Wie bin ich mit mir? Blog#42

Zum Eröffnungskonzert des Wellenspiel- Festivals in Lunz am See bin ich mit einer lieben Freundin gefahren: Love Tree Ensemble  auf der Seebühne. Es war ein Konzert, mit 11 Musikern aus 9 Nationen,  wo einem das Herz aufgegangen ist.

Wir sind davor essen gegangen und unser Gespräch hat sich in eine sehr spannende Richtung entwickelt.
Wertschätzung war unser Thema und auf einmal stellt Riki einen Gedanken in den Raum: Was bleibt in jedem von uns ohne die Anerkennung für unsere Leistungen über. Soll heißen – haben wir ausreichend Selbstbewusstsein, um einfach so genug zu sein. Eine sehr spannende Frage – viele von uns, und ich nehme mich da nicht aus, brauchen Anerkennung. Die Frage, die sich in der Diskussion ergeben hat, ob wir von der Anerkennung von außen abhängig oder sogar süchtig sind.
Internetplattformen wie Facebook und Instagram verstärken ja diese Sucht nach “Likes”.
Viele Likes bedeuten – ich bin gut.
Wenige – ich fange zu zweifeln an.

Auch wenn wir die Frage an diesem Abend nicht ausreichend beantworten konnten, so sind wir wieder mal zum Ergebnis gekommen, welche Kraft ein Gespräch hat und wie wichtig auch das Zuhören in diesem ist.

Ich denke, diese Gedanken mal auf eine Wanderung mitzunehmen, macht Sinn. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich beim Gehen auf langen Wegen richtig gut bei mir sein kann und auch Antworten auf so manch knifflige Frage bekomme.

Bei den Eröffnungsreden des Wellenklänge Festivals ist auf das “Zuhören” aufmerksam gemacht worden und Harald Haugaard aus Dänemark hat auf die grenzüberschreitende Kraft der Musik hingewiesen und was wir von dieser lernen können: Musik kennt keine Grenzen.

Mögen wir unsere Grenzen weiten, gut mit uns selbst sein und im Dialog und in Gesprächen mit anderen gut zuhören und dadurch Neuem Raum geben.

Dies wünscht sich
Euer Dieter

Fotos: ©wellenklænge /// Theresa Pewal

Ein Lied welches, zwar nicht vom Love Tree Ensemble ist, aber gut zu diesem Thema passt ist:

A Mensch mecht i bleib’n
von Wolfgang Ambros
A Mensch mecht i bleibn, und net zur Nummer mecht i werdn
Und Menschn macht i sehng, wei i bin sehr dagegn
Dass ma unsare Haisa nua mehr füa Roboter baun
Und deppat nur ind’n Fernsea schaun!
A Mensch macht i bleibn, a klaans Geheimnis mecht i hom
Kugerl mecht i scheibn und schena Stana mecht i grobn
I mecht singn und lachn und üwahaupt tuan wos i wui
Owa i glaub do verlaung i scho z’fui!
A Mensch mecht i bleibn
Und i wü net verkauft werdn
Wie irgend a stickl Woar
Net olles wos an Wert hot
Muas a an Preis hobn
Owa moch des amol wem kloar!
A Mensch mecht i bleibn, net als Leichn mecht i sterbn
Wei es is zum Speim, es is zum Kotzn und zum Rean
Waun ma siacht wos die Leit olles auffiahrn füa des deppade Göd
Es is doch ganz wos andres des zöht!

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