Austausch in der Natur Blog#83

ETAPPE 8: Bewusstwerdung/Zweifel

  • 14.09.2021
  • Sallingberg – Bad Traunstein (16,9 km)
  • Marsch: 20 km

Diese Etappe gehörte Hubert. Zur selben Zeit, am selben Ort, das waren wir beim Heilfasten im Stift Geras. Manchen Menschen begegnet man im Leben und das war es dann auch schon wieder. Nicht so bei Hubert und mir. Seit dieser Zeit verbindet uns eine nette und vertraute Freundschaft. Besonders gut können wir uns beim Gehen in der Natur austauschen. Daher auch sehr passend eine gemeinsame Lebensweg Etappe. Welche war schnell entschieden, ist doch die Lieblingszahl von Hubert die 8.

Ein sonniger Spätsommertag erwartete uns. Morgens holte ich Hubert ab, wir wohnen nicht sehr weit voneinander entfernt. Unsere Reise führte uns nach Sallingberg, dem Ausgangspunkt dieser Etappe. Eine doch lange Anreise, aber in der Zwischenzeit kamen mir die Entfernungen immer kürzer vor.

Wir starteten bei dem stimmig gelegenen Teichstüberl fröhlich los. Ein nicht allzu langer Marsch durch Wiesen und Wälder brachte uns bald in das allseits bekannte Mohndorf in Armschlag. Das war es also, das Mohndorf. Hatte ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt, lebendiger und touristischer. Der Mohnwirt hatte Ruhetag und so konnten wir uns nur im Souvenirladen etwas umschauen. Doch bald war es mit der Ruhe vorbei, denn einige Busse trafen im Mohndorf ein. Das Gedränge der interessierten Ausflügler in dem Laden wurde uns alsbald zu viel und wir verließen wieder, gestärkt durch leckere Mohnzelten, den bekannten Ort.

Wege und Straßen, stetig ansteigend, brachten uns schließlich an unser nächstes Ziel Ottenschlag. Ein lieblicher Ort, mit einem kleinen Teich, einem schönen stattlichen Schloss und einem alteingesessenen Kaffeehaus. Dort stärkten wir uns mit Cafe und Kuchen. Hier hatte ich das Gefühl, als wäre die Zeit etwas stehen geblieben. Auch die Kirche, wie alle die meinen Weg säumten, wurde besichtigt.

Es folgte danach eine längere Wanderung durch ein Waldgebiet. Schließlich entdeckten wir den Weyrerteich, ein Naturjuwel. Wir suchten uns einen kleinen Steg, plauderten, genossen die Ruhe und hätten fast die Zeit vergessen. Ein so besonders stimmiger Ort, mit dem Gefühl irgendwann wieder einmal hierher zu kommen.

Der weitere Weg führte uns wieder durch viel Wald. Mitten drinnen versteckt das Viadukt, eine imposante Zugbrücke, bereits außer Betrieb. Vor fast zehn Jahren wurde der Schienenverkehr eingestellt. Ein sehr willkommenes Fotomotiv.

Das Waldviertel machte ab nun seinem Namen wirklich alle Ehre, viele Wälder und kein Ende schien in Sicht. Wir vertrieben uns die Zeit durch gemeinsames Singen und dadurch vielleicht auch das Wild. Das Leben ist doch schön!

Angekommen am Ende des Waldes konnten wir von weitem schon den Kirchturm von Bad Traunstein sehen. Jedoch dauerte es doch noch eine ganze Weile bis wir über Feldwege unser Ziel erreichten.

Wir besuchten noch das „Wohnzimmer im Freien“ und genossen auf der Aussichtsplattform den Blick über die weitreichende Landschaft.

Der Hunger machte sich bemerkbar und wir suchten uns eine Labstelle. Was nicht so einfach war, standen wir doch einige Male vor verschlossenen Türen. Auch in Bad Traunstein gab es einen kleinen Teich, mit einem Wirtshaus. Hier stärkten wir uns und beobachteten dabei die mutigen Waldviertler, junge Männer, die in das kalte Wasser sprangen. Vielleicht sind sie doch mehr abgehärtet als wir.

Anschließend brachte uns das herbeigerufene Taxi wieder zurück nach Sallingberg. Es dämmerte bereits, die Tage werden kürzer.

Fotos: Sabine Wolfinger

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