Etappe 4 – Lernen
- Dorfstetten – Gutenbrunn 24 km
- Ziel nach 30 km erreicht
Die Planung dieser Etappe erfolgte sehr rasch und unkompliziert. Meine Tochter Corinna und ihr Freund Sascha erklärten sich bereit mich zu begleiten. In der Gegend um Gutenbrunn waren Sascha‘s Vorfahren angesiedelt. Also sehr passend und im Sommer wird dann nach einem gemeinsamen Termin gesucht.
Aber ganz so einfach war es nun dann doch wieder nicht. Einmal spielte das Wetter so überhaupt nicht mit, dann ging es terminlich nicht. Letztendlich sind wir so verblieben, dass wir uns nach dem Studienabschluss meiner Tochter auf den Weg machen werden. Sodann ist alles entspannter und für sie somit ein wichtiges Lebenskapitel abgeschlossen.
Ich wurde aber irgendwie immer unruhiger, der Herbst zog ins Land und noch kein Termin in Sicht. Es folgte die elterliche Diskussion den Kindern doch ein Stück des Weges abzunehmen.
19.09.2021: Teil 1 – Bärnkopf – Gutenbrunn
Spontan nach dem Mittagessen setzten wir uns ins Auto und fuhren nach Bärnkopf. Dies ist auch der von uns am weitesten entfernte Lebensweg Ausgangspunkt.
Am frühen Nachmittag kamen wir in Bärnkopf an und schon am Start wehte mir sogleich ein rauhes Waldviertler Lüftchen entgegen. Ich hätte doch nicht mein sommerliches Wanderoutfit anziehen sollen. Wo immer eine Kirche in der Nähe war, begann oder beendete ich die Etappe mit einem Dankgebet. So auch dieses Mal in der kleinen, hübschen Dorfkirche von Bärnkopf. Mir fielen das erste Mal auch die „Tratschbankerl“ auf, welch eine nette Idee zum Verweilen.
Sehr angenehm ging es los, mehrere Kilometer durch den herbstlich, bunten Wald. Danach führte der Weg stetig bergauf, es wurde immer steiler und wir erreichten den Gipfel der Ruine Weinsberg, immerhin 1.041 m. Von der Aussicht hätte ich mir eigentlich mehr erwartet, Wald und wieder Wald.
Danach ging es angenehm bergab in Richtung Eingang Ysperklamm. Dieser Weg, teilweise Schotter, kam mir endlos lange vor und mit dem Gefühl wir umrunden ständig die Ysperklamm. Die Sonne versteckte sich in der Zwischenzeit hinter den Wolken, es wurde düsterer und kälter. Dann endlich der obere Eingang der Ysperklamm, den ich von der Voretappe bereits kannte. Schöne Erinnerungen wurden wach. Die letzten Tagesausflügler besetzten das einladende Bankerl. Also dann nichts wie weiter marschieren. Es folgte der nie enden wollende Ysperklamm Rundweg, dem wir abschnittsweise folgten. Die Schwammerlsuche so nebenbei, ließ uns die Zeit etwas kürzer erscheinen.
Dann endlich Häuser in Sicht! Bergab ging es nun Richtung Zentrum Gutenbrunn, vorbei an dem netten Hanslteich. Als ich die wunderbare Lebensweg Herz Skulptur erblickte wurde mir warm ums Herz. Jedoch nicht körperlich und die Kirche bot sich gut dafür an, sich etwas aufzuwärmen. Ein Knacksen und Schritte beendeten meine Andacht. Der Mesner war am Zusperren. Er meinte ich könnte zwar noch verweilen, aber das telefonisch bestellte Taxi war sowieso schon im Anflug und brachte uns wieder zurück nach Bärnkopf. Gut, dass wir diese Teiletappe vormarschiert sind. Der Weg war doch etwas länger und anstrengender als gedacht.
07.11.2021: Teil 2 – Dorfstetten – Bärnkopf
Etwas verdreht diese Etappe. Dieser Teil 2 ist eigentlich der Beginn der Etappe 4.
Endlich Zeit und Lust, dem Wandertag stand also nichts mehr im Wege. Mein Mann hatte die Auswahl, mitmarschieren oder Taxi spielen. Er entschied sich für zweiteres.
Los ging es in Dorfstetten an diesem sonnigen, aber kühlen Novembertag. Zuerst entlang der Straße, anschließend neben der kleinen Ysper und dann ein langer Forstweg. Viel Wald, Ruhe und wunderbar die Natur. Keine großen Besonderheiten in nächster Sichtweite. Schade, wollte ich doch etwas bieten und zeigen.
Aber plötzlich erblickten wir den Pfaffenstegteich, ein unberührtes Naturjuwel umringt von Wäldern. Noch immer von diesem netten Teich berührt, lag auch schon der Schlesingerteich vor uns. So unbeschreiblich schön spiegelte sich die Sonne in den Spätherbstfarben, tief blau der Teich. Wir verweilten hier einige Zeit, konnten uns kaum sattsehen. Im Sommer sicherlich ein Badeparadies und auch optimale Bedingungen für Fischer.
Nach Bärnkopf war es nun nicht mehr sehr weit, unser Familientaxi wartete schon und chauffierte die hungrigen Wanderer zum Heurigen „Kalkofen“. Es war eine kleine, feine Etappe und meine nicht so wanderfreudige Tochter samt Freund haben dadurch Lust auf mehr bekommen. War letztendlich doch gut, dass wir es mit der ganzen Etappe nicht übertrieben haben.
Fotos: Sabine Wolfinger
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