Das Herz am rechten Fleck
Der Wetterbericht hatte wunderbares Wetter prophezeit, so entschloss ich mich, diesmal auf der Etappe 10, “Gesundheit/Körperlichkeit/Ruhestand?”, von Braunegg nach Zeining zu erwandern, die Sonne und die fabelhafte Fernsicht hier heroben in vollen Zügen zu genießen.
An Braunegg hab ich übrigens die allerbesten Erinnerungen. Hier fand ja im vergangenen Jahr bei der ersten Pfingstenwanderung des Vereines die Eröffnungsfeier des Lebenweges statt. In Kombination mit dem Feuerwehrfest war dies ein großartiger Erfolg, mit den verschiedenen Aktionen unterwegs am Lebensweg und erst recht die offizielle Eröffnung im riesigen Festzelt.
Für mich war es beeindruckend, wie hier alle an einem Strang ziehen. Angefangen von den Wanderbeauftragten, Gemeindemitarbeitern, den Akteuren vor und hinter den Kulissen war der Ablauf reibungslos. Als umsichtig und sehr professionell wirkte da Johann Kranzer, er bewahrte ruhig den Überblick und war zuverlässiger Ansprechpartner für alle. An diese Zusammenarbeit denke ich noch sehr gerne zurück.
Bevor ich losstartete, beschloss ich , mir zuerst im einladenden “Braunegger-Hof” – einem Lebensweg-Partnerbetrieb – eine Tasse Kaffee zu kaufen. Gleich im Eingangsbereich stellte ich erfreut fest, dass gut sichtbar ein Plakat vom TourenTagebuch aufgehängt war. In einer Vitrine lagen auch kleine Holzherzen, unsere Symbol für den Lebensweg. Im anschließenden angeregten Gespräch mit dem engagierten Wirt Erhard und seiner Frau Sonja erfuhr ich, dass hier heroben viele Ideen und Vorschläge für die Stationen am Weg bereits überlegt und demnächst konkretisiert werden sollen.
Ich wollte noch rauf zur neu errichteten, barrierefreien Aussichtswarte auf der “Wiegenhalt” die auch vom Zusammenhalt hier heroben erzählt. Sonja, die Wirtin machte mich gleich aufmerksam, dass es durchaus sein kann, dass ich noch kleinere Schneeflecken am Weg antreffen könnte und zu meiner Überraschung – gab mir der Wirt Erhard das Symbol des Lebensweges – ein kleines Holzherz mit auf die Reise. Als mir die Wirtin dann noch die Visitenkarte des Hauses gab und meinte: “….wenn du unterwegs Hilfe brauchst ,weißt du dann, wo du anrufen kannst,” wusste ich , dass man hier heroben das Herz wohl am rechten Fleck hat!!
Die Fernsicht bei dieser gut in die Landschaft passenden Anlage ist sagenhaft, vom Schneeberg-Rax-Massiv, bis zur Gemeindealpe, dem Hochschwab und dem Gesäuse reicht die Aussicht. Fast schon kitschig schön: Just als ich in der Warte beeindruckt das Panorama betrachte, hörte ich von zwei Dörfern die Mittagsglocken läuten.
Meine gewählte Route war überhaupt nicht anstrengend, der Ausblick grandios und die Sonnenstrahlen wärmten so angenehm. Ich war ganz erstaunt, schon so viele Zitronenfalter zu sehen. Der bestens gepflegte und gut markierte Weg führt teilweise über freie Flächen, vorbei an schön gelegenen kleinen Dörfern, Ruhe genießend merkte ich bald die Entschleunigung.
Hinter tiefen, dunklen Wäldern zeichnen sich am Horizont die schneebedeckten Berge ab. Über lange Strecken führt der Weg beinahe eben durch tiefen , duftenden Wald, ich kann mir gut vorstellen, dass diese Etappe auch im Hochsommer zur Erfrischung ideal ist, wenn es “unten” schon unerträglich heiß geworden ist. Weiter unten, tiefer im Tal taucht bereits Raxendorf auf, man merkt schon von weitem, dass hier viele Christbaumkulturen hier eine wichtige Wirtschaftsform darstellen. Durch den netten Ort Richtung Zeining geht es flott und eben dahin.
Es war eine wunderschöne Wanderung mit herrlichem Wetter – das kleine Holzherz in meiner Jackentasche erinnert mich noch an die nette Geste des Wirts zu Beginn meiner Tour.
Liebe Grüße bis zum nächsten Mal
eure Ingrid
Fotos “oben”: Ingrid Kleber
Fotos von der Eröffnungswanderung am 21. Mai 2018: Josef Rehberger