Spätherbst-Impressionen in Bad Traunstein Blog#51

LETZTE WANDERUNG DER SAISON

Im späten Herbst ist die Zeit gekommen, wo sich die Landschaft speziell in höheren Lagen nebelfrei und besonders farbenprächtig am Lebensweg präsentiert. Mit meiner Wanderung von Bad Traunstein nach Martinsberg  möchte ich dir diese Etappe – hoch über den Nebelfeldern der Niederungen –  besonders empfehlen.

Mitte November nervte mich an meinem Wohnort schon tagelanger Nebel und ich hatte so Sehnsucht nach klarem Himmel. Da dachte ich daran,  dass die höheren Lagen des Lebensweges oftmals dem Nebel ein Schnippchen schlagen und herrlichstes Wetter bieten.

So entschloss ich mich, mit meiner Enkeltochter Flora die Etappe 9 des Lebensweges von Bad Traunstein  nach Martinsberg zu erwandern und zu erleben.
Gleich als wir ankamen, stellten wir fest, dass es eine gute Entscheidung war, wir wurden reichlich belohnt, am blauen Himmel sah man am Horizont die Nebelschwaden hängen, aber Bad Traunstein erstrahlte im Sonnenschein!

Wir starteten beim Platz vor dem neuen Kindergarten – am Weg zur Kirche waren wir erstmals von einer Skulptur des wohl bedeutendsten Künstlers der Gemeinde – des Pfarrers Elter – beeindruckt.
Seinen einprägsamen Kunstwerken begegnet man an vielen Stellen in diesem netten Dorf.

Für einen kurzen Besuch und einem erstaunten Innehalten betraten wir die  moderne Kirche, entzündeten zwei Kerzen, bevor  wir über die zur Zeit ruhenden  Gärten der aktiven Kräutertanten zum Wachtstein marschierten.

ÜBRIGENS: ein Besuch  ihrer netten Homepage lohnt sich auf jeden Fall. Diese Gemeinde hat sich in den letzten Jahren ausgesprochen positiv entwickelt. Rege Siedlungstätigkeit, moderne Kindergarten- und Schuleinrichtungen, ausgezeichnete Infrastruktur und nicht zuletzt das moderne Kurhaus, das optimale Therapien und Erholung bietet, sind Aushängeschilder   in Bad Traunstein. Das Bildungshaus St. Georg bietet Bildung, -Begegnung und Besinnung und weithin bekannt ist auch das Ausstellungszentrum Josef Elter  ,  ein von ihm geschaffenes Museum, in dem seine Kunstwerke betrachtet werden können. In diesem kleinen Kulturviertel gibt es sogar eine Töpferstube und eine Galerie. Im Sommer kann man auf dem Weg zum Wachtstein im sehr netten “Wohnzimmer im Freien” eine kleine Rast einhalten.

Riesige, in die Landschaft gestreute Fels- und Steinformationen  erzeugen einen besonderen Reiz                      

Der Wachtstein – dieser eindrucksvolle Fels mit seiner imposanten Aussichtsplattform – ist der ideale Platz zum “Ins–Land-eini- schaun”, als wohltuender Blickfang und als Festplatz für nette Veranstaltungen  vermittelt er  ein Gefühl der Urkraft dieser Gesteinsformationen. Für die Jahreszeit passend, sah man schon an den Gräserspitzen und den leuchtenden Hagebutten zarte Raureifspuren.

Nach dem imponierenden Franzosenstein, wo wir natürlich einige Erinnerungsfotos und Selfies schossen, wanderten wir über gut beschilderte Wege hinaus in die Felder und Wälder. Für den Wanderer ist es erholsam, dass es noch weit vom Dorf entfernt – mitten in der Natur – bequeme Rastbänke gibt.
Erstaunt stellten wir fest, dass man selbst im Wald bei großen Felsbrocken immer wieder eine wunderbare Steinskulptur des begnadeten Steinbildhauers vorfindet, wie z.B. das Standbild “Der Sehende”.

Der erste Reif zauberte weiße Sträucher und Bäume in die Landschaft

Dort davor auf dem Bankerl packten wir unsere Thermoskanne mit dem wohlig warmen Tee aus, verzehrten andächtig unser mitgebrachtes Butterbrot und “inhalierten” die Düfte der Natur, genossen die Ruhe und den leisen Wind. Außerdem waren wir der Meinung, dass dies der beste Tee seit langem war, noch dazu an so einem verborgenen, vielleicht ein bisschen mystischen Platz.
Auch der Wiegenstein kann wohl zu so einem rätselhaften Gebilde gezählt werden, an dem wir uns – ein bisschen vergebens – bemühten, ihn zum Wackeln zu bringen.

Dabei dachte ich auch an das Thema dieses Abschnittes aus den TourenTagebuch :
Ernte -/ die neue Freiheit : wie hätte ich mich früher dazu so lustvoll und spontan entschlossen, so mir nix dir nix für einige Stunden unterzutauchen, ganz einfach wandern zu gehen? Was hätte ich da nicht alles zu erledigen gehabt! Man fühlte sich ja beinahe unabkömmlich – Gott sei Dank, hab ich das – wahrscheinlich einer besseren Einsicht gehorchend und auf Grund meines Alters  – jetzt abgelegt.

 Stille, leicht angezuckerte Wälder nehmen dich gefangen

Durch herbstliche Wälder, wohltuender Ruhe und der Möglichkeit, uns viel zu erzählen, ließen wir am Weg nach Martinsberg Winkl, das Rote Kreuz und die Vorderen Waldhäuser flott hinter uns, bevor wir den stillen und romantischen Edlesbergerteich erreichten.
Flora meinte, dass sie dieses kostbare Fleckerl Erde irgendwie an nordische Länder erinnere, was ja auch gar nicht von der Hand zu weisen ist.
Außerdem stellte sie begeistert fest, dass sie wohl den ganzen Schulstress im Wald „verloren“ hat und mit mir noch sehr oft am Lebensweg unterwegs sein will, was mich schon sehr freut!
Leider hatten wir für die sehenswerte Sternwarte Orion nicht mehr genügend Zeit, die Tage sind im November ja sehr kurz und der aufkommende Wind kündigte auch schon raueres Wetter an.

Alles in Allem war es eine wunderschöne Etappe, die auch im Spätherbst – und wohl zu jeder Jahreszeit – besonders zu empfehlen ist.

Also, bis zum nächsten Mal!

Eure Ingrid

 

 

 

https://www.Bad Traunstein

www.kraeutertanten.at

www.Kurhaus Bad Traunstein ,

(http://www.josef-elter.info

 

 

Fotos: Ingrid Kleber

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