Die Wirkung von Würfelzucker Blog #7

Unterwegs auf der Schwangerschafts- und Geburtsetappe

Ich hatte mir vorgenommen, den gesamten Lebensweg relativ bald zu erwandern. Als  aber bei unserem ersten Herbstwandertag des Lebensweg-Vereines die teilnehmenden Wanderer begeistert von diesem Abschnitt erzählten, wurde ich sehr neugierig und  wollte möglichst rasch meine eigenen Eindrücke gewinnen.

An einem relativ frischen, aber strahlenden Vormittag startet ich in St. Oswald. Ich wollte mir für diese Etappe viel Zeit lassen, das Wetter und die Landschaft genießen, viel fotografieren, vielleicht auch in meine Erinnerungen zu diesem Thema hineinzukippen. Darum hab  ich mich auch entschlossen, alleine zu gehen.

Bei Kaiserwetter war die Anfahrt nach  St. Oswald  herauf schon beeindruckend. Die herrlich sanft geschwungenen Hügel, die kräftigen Farben des beginnenden Herbstes, der gepflegte, schöne Ort,  die freie Weite rundum, die unglaubliche Fernsicht bis ins Gebirge, all das war gleich ein toller “Einstieg”.

Die Ruhe, das sanfte Auf und Ab der Hügel, die Schönheit der Natur  wirkten so wohltuend auf meinen Geist und Körper. Die Vielzahl an schön anzuschauenden Steinmugeln, die in der Landschaft verstreut sind,  vermitteln Urigkeit und Kraft und haben auch in  Sagen und Geschichten ihren Eingang gefunden. Das Herz des Herzsteins ist auch  ein Zeichen dafür und dieser Platz im Wald, die riesigen Steine rundherum, bieten besonders eine magische Ausstrahlung.

Auf dem Bankerl dort entspannt sitzend, kramte ich in meinen frühen Kindheitserinnerungen zu diesem Thema und musste plötzlich grinsen, als mir folgendes einfiel:

Als Kinder wurden wir damals ja nicht wirklich aufgeklärt, man hörte manchmal die Erwachsenen tuscheln, aber meist war die Information, die man irgendwie erhaschte, auch nicht wirklich erschöpfend.

Ich war sieben Jahre alt und in letzter Zeit war mir aufgefallen, dass meine Mama ganz schön dick wurde. Darauf angesprochen, wimmelte sie mich ab und wechselte das Thema.

Es war im Juni, als im Hause ein geschäftiges, mir unerklärliches Treiben bemerkbar war und auch plötzlich eine alte Tante auftauchte. Sie erklärte, dass sie jetzt einige Tage bei uns bleiben würde. Aus heiterem Himmel fragte sie mich, ob ich nicht mal einen kleine Schwester oder einen Bruder haben möchte, was ich natürlich freudig bejahte.

Plötzlich holte sie zwei Würfelzuckerstücke hervor und beauftragte mich, diese aufs Dachbodenfenster zu legen und so den Storch anzulocken, weil der ja bekanntlich die Babies bringt. Weil das nicht gleich den gewünschten Erfolg brachte und sich dieser Schlingel nicht so leicht anlocken ließ, zog ich mit meinen Freunden rund ums Dorf, emsig nach dem Adebar Ausschau haltend. Als ich nach Stunden  gegen Abend müde aber ohne den Storch erspäht zu haben, nach Hause kam, hatte ich plötzlich einen kleinen Bruder! Irgendwie hab ich es dem Storch krumm genommen, dass er mich an der Nase herumführte, aber meine Freude überwog sowieso!    Aber von der Wirkung des Würfelzuckers war ich komplett fasziniert, ich konnte mir zwar nicht genau den Zusammenhang erklären, aber er hatte geholfen und nur das zählte!

Als ich durch den Wald dann nach Ysper kam, sah ich am Dorfrand drei nette, hölzerne Störche stehen, die die Bürgermeisterin  Vroni Schroll hier aufstellen ließ.

Sicher sind auch hier in letzter Zeit zur Freude aller Gemeindebürger einige Kinder geboren worden!!

Servus!

Liebe Grüße

Ingrid

Fotos: Ingrid Kleber

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