Mit Erinnerungen an unsere Ahnen
von Maria Taferl nach Laimbach, Etappe 13
Es ist schon ein besonderer Platz hier “heroben” in Maria Taferl. Nirgendwo am Lebensweg liegt einem die Donau so “zu Füßen”, hat man so einen wunderbaren Ausblick in die sanfte Hügellandschaft des Waldviertels und in das reizende Donautal. Die berühmte Basilika, zur Schmerzhaften Muttergottes geweiht, ist prägend für den Ort und weithin sichtbar. Viele Gläubige aus nah und fern finden sich das ganze Jahr über in der Wallfahrtskirche ein und verbinden dies mit einem Besuch in den ausgezeichneten Gastronomiebetrieben, die auch über ausreichend qualitätsvolle Übernachtungsmöglichkeiten verfügen.
Diesmal begleitete mich meine Freundin Vera , die als Assistentin der Geschäftsleitung im Leader-Büro in Ottenschlag schon sehr viel am Lebensweg-Projekt mitgearbeitet hat und nun selbst einige Etappen des Weitwanderweges erkunden will. Natürlich war auch ihre unternehmungslustige Hündin Betty mit dabei. Unser Tagesplan sah vor, von Maria Taferl nach Laimbach zu marschieren. Ich nehm’s vorweg, es wurde ein kurzweiliger, interessanter und lustiger Tag – auch in der Auseinandersetzung mit Vera’s Ahnen.
Vorerst stärkten wir uns noch im traditionellen Gasthof https:/Zum Goldenen Löwen beim netten und sehr freundlichen Wirt Andi Frei. Er informierte auch, dass an diesem 3. Sonntag im August – wie jedes Jahr – der NÖ Kameradschaftsbund hier eine Gedenkmesse abhält. 800 Mitglieder aus dem ganzen Land, der Bischof aus St. Pölten und hohe politische und militärische Vertreter zogen – begleitet von der Musikkapelle aus Maria Taferl und vielen Fahnenträgern – auf den Platz vor der Basilika ein. Das feierliche, andächtig, bunte Bild der Gläubigen vor der wunderbaren Kulisse des Donautales war schon ein beeindruckender Anblick.
Übrigens: auch Andi Frei ist als engagierter Gastwirt sehr an der Weiterentwicklung des Lebenswegs interessiert und daher auch Teilnehmer am Lebensweg-Partnerprogramm (wie auch die anderen Gastronomen hier.
Andi erzählte auch , dass es in https://Maria Taferl Tradition ist, sich vor dem Messbesuch mit Würstel und Bier zu stärken. Huuu, VOR dem Wandern schon ein Bierchen, ich war skeptisch, aber es hat bestens geschmeckt und ich hab’s gut vertragen!
Etwas später als geplant, machten wir uns auf den Weg durch die wunderbar hügelige Landschaft vorerst mal nach https://Münichreith auf. Über Reitern, helle Wälder und weite landwirtschaftlich genutzte Flächen und über Pargatstetten entdeckten wir immer wieder Marterl am Wegesrand, die uns an das Thema dieser Etappe 13, der “Großeltern und Ahnen” erinnerten.
Es war so amüsant für mich, mit Vera in ihre sehr persönlichen, oftmals lustigen Schnurren in ihre Erinnerungen an ihre heiß geliebten Großeltern einzutauchen. Aus Pöggstall abstammend, lebte Vera mit ihren Eltern in Wien, verbrachte jedoch jedes Wochenende und die ganzen Ferien in Pöggstall. Nachdem Oma und Opa das Schwimmbad betreuten und das örtliche Kino führten, gab’s für die Kleine immer wieder Gelegenheit, sich ein bisschen was zu verdienen. Ein besonderes Vergnügen war es für sie, gemeinsam mit der Familie ausgiebig zu wandern. Oftmals aber nur mit der Oma alleine, denn Opa hatte im Krieg ein Bein verloren – er war dann das Taxi für die beiden flotten Wanderinnen.
Als mal wieder eine Wanderung mit Oma anstand, bestand die kleine Volksschülerin Vera darauf, selber den Rucksack zu packen, Oma musste aber versprechen, ihn zu tragen und erst bei der Jause zu öffnen, damit sie ja wirklich überrascht wäre! Oma hielt die unnötige Schlepperei allerdings nicht lange aus, denn nach einer halben Stunde Wanderung wurde bereits eine Rast eingelegt. Beim Ausräumen des Rucksacks wäre Oma vor lauter “Überraschung” fast vom Bankerl gefallen, was da alles zutage kam!! 1/2 Wecken Brot, 1/4 kg Butter, 22 Äpfel im Schlafrock (dem Lieblingsessen von Vera, die allerdings mittlerweile “Dotschn” geworden waren) , eine Flasche Himbeersaft für Vera und drei (!!!) Flaschen Bier für die Oma! Um es kurz zu machen: sie durfte dann nie mehr alleine den Rucksack packen und hat lange keine Äpfel mehr im Schlafrock gebraucht, weil sie im Wald gleich soviele aufessen musste. Aber seien wir ehrlich: ist es nicht wirklich schön, wenn unsere Ahnen – auch durch so lustige Erinnerungen – noch immer präsent sind und uns soviel bedeuten?
Gastfreundschaft schreibt man in https://Münichreith wohl sehr goß, denn als wir zur Kirche kamen, war gerade eine Agape beendet. Auf unsere Frage, was denn hier gefeiert wurde, teilte man uns mit, dass der Pfarrer nach 28 Jahren seines Wirkens in dieser Pfarre verabschiedet wurde. Sogleich wurden wir mit kühlen Mineralwasser und einem Korb Brot bewirtet. Es ist wirklich nett, in den Dörfern am Lebensweg so offen aufgenommen zu werden. Mich hat übrigens das Kreuzrippengewölbe und die Ausstattung in der Kirche sehr gut gefallen. Wenn du nach Münichreith kommst, solltest du hier kurz innehalten.
Auch im innovativen https://Haselbräu hat man für durstige Wanderer viel Verständnis, denn den “Notfallskühlschrank” fanden wir wirklich grenzgenial – herrlich kühles und süffiges Bierchen! (sogar die Gläser waren gekühlt)
Gleich nach Münichreith zogen ganz schnell dicke, schwarze Wolken auf, die nichts Gutes für uns verhießen. Ohjeh, wir hatten uns ganz schön verplaudert! Es war überall so nett! Der Abschnitt nach Laimbach ist ganz angenehm zu gehen, beinahe eben dahin und über weite, offen Flächen, beinahe meditative Ruhe. Aber kurz vor Laimbach haben wir dann doch noch eine kurze Dusche erwischt. Als mich dann Vera nach Maria Taferl zurückbrachte, schien schon wieder die Sonne!
Im https://Cafe Braun waren wir dann noch mit dem rührigen Obmann des Vereines Lebensweg Konrad Friedl und seiner Frau Brigitte zum netten Plausch verabredet, die ja in diesem idyllischen Ort hier wohnen. Übrigens, unsere quirlige Begleiterin Betty war wirklich schon “hundemüde” und bald eingeschlafen.
Begib auch du dich auf eine wunderbare “Reise” zu deinen Ahnen. Dieser Abschnitt ist bestens geeignet dafür, nimm dir allerdings Zeit, es gibt soviel zu bestaunen – alleine schon in der Basilika!
Also bis zum nächsten Mal!
Servus!
Deine Ingrid
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