Ein kühles “Helles” und Waldviertler Hausmannskost Blog# 24

Gelebte Gastlichkeit von Kirchschlag bis Els

 Unterwegs auf der Etappe 5  –  “Lebensaufbau” – endlich auf den eigenen Füßen stehen

“Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen” Dieses Zitat von Winston Churchill las ich kurz nach meiner begeisterten Wanderung in diesem Abschnitt und fand es unglaublich passend! Um es vorwegzunehmen: in dieser Etappe geht es einem wirklich hervorragend, befinden sich doch hier vier ausgezeichnete Gasthäuser, die all das haben, was die Besucher schätzen.Ja, und noch dazu freundliche, saubere Fremdenzimmer, die dir einen entspannten Aufenthalt gewährleisten und die Tourenplanung wesentlich erleichtern. Auf Anfrage ist es sogar möglich, deinen Hund mitzubringen.

Meine Wanderung startet ich mit einer kleinen Stärkung im Gasthof Adam in Kirchschlag. Bereits in der 6. Generation bestehend, ist  der ausgezeichnete Ruf nicht verwunderlich. In der netten Gaststube  bei Monika und Hans Adam fühlt man sich gleich zu Hause und viele Gäste aus nah und fern schätzen die bodenständige, ausgezeichnete Gastronomie.
Gleich nach Kirchschlag über das freie Feld entdeckt man bald die noch sehr junge, sanft mäandernde Kleine Krems. Große Bauernhöfe rundum zeigen auch davon, dass diese Gegend hier sehr landschaftlich geprägt ist.
Ökologische Landwirtschaft

Besonders fiel mir auf, wie achtsam hier die Landwirte mit der Natur umgehen. Zwischen den Feldern sind bewachsene Raine mit Stauden und wild wachsenden Pflanzen, die Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Vögel darstellen und ein gesundes Mikroklima erzeugen. Die bewanderten Wege sind oft asphaltiert, aber die herrliche Fernsicht und die Ruhe und Weite der Landschaft entschädigen dich absolut dafür.

 

Kottes besitzt seit 1323 das Marktrecht    

Flott  nähert man sich ohne große Anstrengung  dem aufstrebenden Markt Kottes.  Ich marschiere gleich direkt in den Ort hinein, entzünde in der  wunderschönen gotischen Kirche eine Kerze und beabsichtige dann, im Gasthof zur Kirche, bei Familie Schrammel

einzukehren. Im geschäftigen Treiben eines Schülerkonzertes der Musikschule  dachte ich bei einer Tasse Kaffee an die Bezeichnung dieser Etappe des Lebenweges –  und wie ich  selbst begann, auf den eigenen Füßen zu stehen. Viele Möglichkeiten – sei es in der Bildung, der Unterhaltung, der Arbeitsplätze, der Wohnmöglichkeiten, der Kinderbetreuung und Mobilität waren damals sehr eingeschränkt. Trotzdem hatten wir  unglaublichen Spaß am Leben und waren kreativ und fleißig, unsere Lebensgrundslagen zu schaffen.

Ein gravierender Unterschied zu heute ist mir dabei aufgefallen: Wir – auch meine zahlreichen Freunde und ich – waren damals wesentlich jünger als wir heirateten und eine Familie gründeten als die Generation der Gleichaltrigen heute. Aber nicht geändert hat sich die Tatsache, dass es enormer Anstrengungen bedarf, seinen Platz im Leben – im Job, in der Gesellschaft in der unglaublich schnellebigen Zeit zu finden und es zu schaffen, ein erfülltes Leben führen zu können. Egal, in welchem Jahrzehnt!

Diesen Platz haben haben auch die kreativen Wirtsleute Silvia und Franz Schrammel  in ihrem Gasthof zur Kirche gefunden. Das weithin bekannte Bierbad, komfortabel ausgebaute Fremdenzimmer, ein umfangreiches kulinarische Angebot, – gepflegte Gastronomie eben – verwöhnt die zahlreichen Gäste und bereichert den Ort.

Auch im gemütlichen, gepflegten Landgasthaus Zur Alten Säge” bei Monika und Franz Bauer kann man nicht nur ausgezeichnet essen,trinken , Feiern abhalten,  – die behaglichen Zimmer und ein abwechslungsreiches Frühstück bieten auch  hier die Möglichkeit,  von hier aus inspirierende Wanderungen am Lebensweg zu unternehmen. Ein netter Kindersielplatz im Innenhof bietet auch den Eltern ungestörte Erholung.

 

Am romantischen Bach entlang
Hinter diesem Gasthaus vorbei am Stadel mit alten Gerätschaften begebe ich mich zur Kleinen Krems Richtung Marbach und kann vom gegenüberliegenden Hang einen zauberhaften Ausblick auf Kottes genießen. Immer entlang des Baches, der hier schon größer geworden ist, an einer alten, verfallen Mühle vorbei, gelange ich – immer durch den schattigen Wald gehend, dann nach Marbach. Durch den netten Ort wandernd, biege ich dann außerhalb in den Weg entlang dieses reizenden Flusses nach Klein-Heinrichschlag ein, wo es über freies Feld nach Els geht. Auch hier haben Wanderer die Möglichkeit, in modern eingerichteten Zimmern im Gasthof Enne  zu übernachten und ein vorzügliches Frühstück zu genießen.

Wie du siehst, kannst du auf dieser Etappe nicht nur entspannt und ohne große Anstrengung wandern, auch für dein leibliches Wohl sorgt man hier sehr professionell, probier’ es doch aus! Ich wünsche dir auch die Muße, an dein “Selbsttändig werden, deinen Lebensaufbau” von damals zu denken und das Heute zu genießen.

Pfiat di!

Deine Ingrid

Fotos: Ingrid Kleber

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